Solarverein Konz
Förderverein Fotovoltaik der Hermann-Staudinger-Realschule Konz e.V.

Die Solaranlage

Die Idee

Am Anfang stand die Energiespar - AG der Hermann-Staudinger Realschule in Konz, bei der sich zahlreiche interessierte Schülerinnen und Schüler wöchentlich trafen um der zentralen Frage nachzugehen: "Wie können wir an unserer Schule Energie einsparen?"
Nicht erst seit dem Film "Eine unbequeme Wahrheit", bei dem Al Gore über die dramatischen Klimawandel, den wir Menschen durch einen immer größeren Ausstoß von Kohlendioxid verursachen, fast alle aufrüttelt, ist eines klar: Das Thema "Energiesparen" ist eines der wichtigsten in Schule und Gesellschaft!
Durch Rundgänge in allen Klassen und Fachräumen nach dem Unterricht ermittelten wir in der AG, wie leichtfertig und achtlos mit unserer wertvollen und teuer erzeugten Energie umgegangen wird. In zahlreichen Klassen  und Fachräumen standen  an einem Februar- Nachmittag die Fenster auf Kipp-Stellung, waren die Deckenleuchten nicht ausgeschaltet und aus wenigen Wasserhähnen tropfte das Wasser  stetig heraus. Die Idee "Fenster zu, Licht aus!", bei der wir in allen Räumen Plakate an die Tür anklebten,  und Lehrer wie Schüler zum sorgsamen Umgang mit Energie aufriefen, war ein großer Erfolg.
Der Bau eines Sonnenkollektors kann als weiterer wichtiger Schritt angesehen werden:
So trafen sich die Schüler Elke Wengler und Markus Biermann, beide engagiert in der AG, mit ihrem Physiklehrer Gerhard Klein jeweils an Samstagen, um im Solarverein Trier einen Sonnenkollektor selbst zu bauen.
Aus einem gebogenen Kupferrohr, einem Kupferblech, einem Holzkasten, der mit einer Isolierplatte hinterlegt wird und einem Glas zum Schutz gegen Regen, Schnee und Sturm konnte an 3 Tagen ein funktionsfertiger Kollektor gebaut werden, der noch heute im Physikunterricht zum Einsatz kommt. Bei einem Treffen der Energiespar – AG kurz vor den Sommerferien konnten dann alle Brötchen mit heißen Würstchen, die in dem 65°C vom Kollektor erwärmten Wasser erhitzt wurden, verspeisen. Dank der Mithilfe des Solarvereins Trier, dessen Mitglieder jederzeit zu Beratung und "Erster Hilfe" bereit standen, konnten wir einen bis heute funktionsfähigen Sonnenkollektor erstellen.
Die Deutsche Bank hatte 2002 einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem gute Ideen zum Energiesparen in Schulen prämiert wurden. Unsere Bewerbung hatte Erfolg: der Realschule wurde dank der Energiespar – AG ein Preis von 1000.- € übergeben, wobei Frau Gabriele Gondring von der Deutschen Bank in Konz einen Scheck an die Schüler und ihren Lehrer überreichte.

Planung und Bau

Die Idee, an unserer Schule eine Fotovoltaikanlage zu bauen, bestand bereits an der Wende des Jahrtausends. So waren an einigen Schule erste Anlagen in Betrieb, teilweise von engagierten Eltern, ehemaligen Schülern oder auch Lehrern errichtet. so z. B. auf dem Dach des Hindenburg  Gymnasiums in Trier (heute Humboldt  Gymnasium)
Erste konkrete Planungen zeigten, dass die Errichtung einer solchen Anlage erhebliche Planungsanstrengungen erforderten:

Wo kann eine solche Anlage erstellt werden?
(sie muss ohne jede Verschattung erbaut werden, will man eine staatliche Förderung erhalten!)
Wer muss das Einverständnis geben? (Stadt, VG, Kreis, Schulleitung, Elternbeirat, Gesamtkonferenz usw.)
Wie groß soll die Anlage sein; bauen wir eine Anzeigetafel/Schautafel?
Welche Kosten fallen an für den Bau, für ein Gerüst, für den Dachdecker, für ein Fenster?
Welche Arbeiten fallen an?
Wer ist bereit zur Mithilfe bei der Planung und Errichtung? Wie gewinnt man Helfer?
Wer betreut die Anlage, wenn sie erbaut ist?
Wie kann die Fotovoltaikanlage finanziert werden? Welche Zinsen fallen an?
Welche Zuschüsse, Darlehen und Spenden können wo beantragt werden?
Wie sieht ein Vertrag  mit dem EVU, so z. B. dem RWE aus, wer zeichnet dafür verantwortlich?
In welcher Zeit kann die Anlage gebaut werden, welche Störungen kommen auf die Schule zu?
Welche Einspeisevergütung wird gezahlt und wie lange ist diese gesichert?

Gerade die Finanzierung der Anlage bereitete erhebliche Schwierigkeiten. Die anfangs eingeplanten Landesdarlehen von 8000.-€ fielen flach, da aus Haushaltsgründen im Land ein solcher Zuschuss 2002 gestrichen wurde. Bundesmittel konnten nur beantragt werden, wenn eine VG oder Stadt einen solchen Antrag stellt. Dann konnte man einen Zuschuss von 3000.-€  erhalten! Bei den Kosten von über 10000.-  ein erheblicher Betrag. All dies ließ sich nur mit einem klaren Konzept realisieren, das auf Erfahrungen aufbaute.
Durch Vermittlung des Umweltministeriums in Mainz konnte ich Kontakt zu Herrn Karl Breiner aus Lindenberg in der Pfalz knüpfen, der über breite eigene Erfahrungen verfügte und diese gerne weitergab. So hatte er auf zahlreichen Schuldächern in Lambrecht und Umgebung sowie auch auf Kirchendächern Fotovoltaikanlagen errichtet und unterschiedliche Modelle für die Errichtung von Fotovoltaikanlagen an Schulen erstellt. Bei einem Besuch in der Pfalz war ein Treffen mit ihm fest eingeplant. Schließlich war klar, dass ein Fotovoltaik- Förderverein die entscheidende Idee war. Einerseits für die breitere personelle Beteiligung  beim Bau und bei der Betreuung der Anlage, andererseits auch, dass damit ein gemeinnütziger Verein auftritt, der die Einnahmen verwaltet und von der Zahlung von Steuern befreit ist.

Der Förderverein Fotovoltaik wurde aus der Taufe gehoben. Ein Verein aus Lehrern, Eltern und Schülern, insbesondere ehemaligen Schülern hatte nunmehr die gemeinsame Aufgabe, die Anlage zu errichten. Die Stadt Konz gab ihr Einverständnis zum Bau, unser damaliger Bürgermeister Winfried Manns unterstütze uns nachdrücklich; Schulleitung und Kollegium als der Schulelternbeirat war von der Idee begeistert. So halfen viele mit, nicht zuletzt unsere Hausmeister, die jederzeit zur Hilfe bereit waren. In kurzer Zeit – so verzichteten viel auf die Sommerferien – wurde die Anlage mit den Eltern, ehemaligen Schülern aber auch eineigen Lehrern sowie unseren Hausmeistern gebaut: 6 Wochen harte Arbeit, ein sehr gutes und zuverlässiges Unternehmen sowie eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt, die auch die Kosten für das Dachflächenfenster wie die Dachdeckerarbeiten übernommen hatte, war von Erfolg gekrönt:   Am 23. September 2003 ging unsere Anlage ans Netz.

So konnten Bundesmittel von 3000.-€, Spenden des Schulelternbeirates, eine Spende der Sparkasse Trier  die Finanzierung wesentlich erleichtern. Nahezu die Hälfte der Kosten von 10000.-€ für die 10qm große Anlage (1,2 kWp) konnte durch Spenden abgedeckt werden.
Der Rest wurde mit günstigen Darlehensverträgen mit 2,5% Zinsen für Mitglieder und Freunde finanziert. Als Einnahmen schlagen etwa 450.-€ Einspeisevergütung und nahezu 500.-€ Mitgliedsbeiträge pro Jahr zu Buche. Die  Einspeisegebühr ins Netz des RWEs betrug 45,7 Cent/ kWh und ist für 20 Jahre in dieser Höhe gesichert. Heute verfügt der Förderverein Fotovoltaik über ein  Guthaben von mehreren tausend Euro und die Solaranlage ist bezahlt.

Alle Einnahmen müssen laut Satzung für Maßnahmen der Energie- Einsparung an der Schule, für den Unterricht in den Naturwissenschaften (z.B. Versuchsgeräte ) sowie für eine Erweiterung der Anlage verwendet werden. Eine Anzeigetafel im Flur der Schule zeigt die aktuelle Leistung, den erzielten Energiegewinn und die eingesparte Menge an Kohlendioxid an. So soll auch das Bewusstsein bei Schülern und Lehrern für unseren Beitrag zur Erzeugung umweltfreundlicher Energie geschaffen bzw. aufrecht erhalten werden.
Im Vorstand des Fotovoltaikfördervereins sind sowohl Lehrer, Eltern und ein ehemaliger Schüler engagiert. Sie zeichnen für Betreuung verantwortlich , regen zu weiteren Aktionen an, so zur Teilnahme an Ausschreibungen und Wettbewerben. Der Erfolg dabei gibt allen Recht:
So konnte der Umweltpreis des Kreises Trier-Saarburg im Jahre 2004 sowie der 3. Preis beim EUS-Solarboot - Cup im Jahre 2006 für unsere Schule errungen werden. Diese Erfolge motivieren weitere Gruppen zur Teilnahme an Wettbewerben, so auch bei Jugend forscht/ Schüler experimentieren.
Mehrfach erzielten Schülerinnen und Schüler unserer Schule Preise im Regionalwettbewerb in Bitburg und Trier. Ihre Betreuer, Hildegard Ebersoldt und Edgar Maier sind beide im Vorstand des Fotovoltaik-Fördervereins.

Wir erleben täglich Klimaveränderungen mit Auswirkungen in bisher  nicht bekannten Ausmaß: Hurriikans wie Katrina mit Überschwemmungen , Tornados in mehreren Bundesstaaten der USA, Trockenheit und Waldbrände in Griechenland und Portugal, Ü berschwemmung von Flüssen wie an der Oder, ein Ozonloch an der Arktis, das noch nie so groß war, und keine Einsicht, dass wir alle gemeinsam für die Erhaltung unserer Erde verantwortlich sind!! Da dürfen wir nicht tatenlos zusehen.
Unsere Schule hat mit dem Bau der Fotovoltaik-Anlage einen Anfang  gemacht.


Tag der offenen Tür 2017


Bericht der Energie - AG der Realschule plus 2018/2019
Bericht Energie - AG.pdf
Jahresausflug 2019
Bilder vom Vereinsausflug zum Schwerpunktthema Wasserstoff in den Westerwald sowie nach Wiesbaden am Sa. 3. August 2019:


Tag der Offenen Tür 2017
Am Tag der Offenen Tür empfingen wir die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 der umliegenden Grundschulen sowie die interessierten Schülerinnen und Schüler für unsere Fachoberschule Technische Informatik.
Dabei stellten wir unseren Förderverein Fotovoltaik auch in diesem Jahr den Schülern und Eltern mit einem Stand vor. Diese Funktionsmodelle aus dem Bereich der Fotovoltaik wurden unter anderem den Besuchern gezeigt:
• Solarauto
• Solarflugzeug
• Solarwindrad
Als "Sonne" verwendeten wir einen Strahler mit 800 Watt Leistung.
Zudem stellten unsere Schüler der AG Solarenergie ihr fertiggestelltes Solarboot vor, mit dem die Schülerinnen und Schüler beim Sun-Cup in Luxemburg teilgenommen haben.
Zwei Schüler unserer Schule stellten den Besuchern unsere Fotovoltaikanlage im Rahmen eines Rundganges vor. Dabei sollten die Grundschulkinder einen Fragebogen zu unserer Fotovoltaikanlage ausfüllen und damit an einem Gewinnspiel teilnehmen.
Alle richtig ausgefüllten Fragebögen kamen in eine Lostrommel und wurden durch eine kleine Schülerin gezogen. Die Gewinner erhielten jeweils ein Handy-Solar-Ladegerät.